Frauenfeld: Schloss, Schlossbrücke und Rathausturm um 1920 - Hansulrich Guhl
Frauenfeld
von Rico Hablützel
Hoch ob der Murg wie ein Koloss
steht unser altvertrautes Schloss.
Die Brücke, die die Murg hier überspannt,
Schlossbrücke wird sie kurz genannt.
Sie fesseln beide unsern Blick,
und unser Sinnen geht zurück.
Hier tobte auch schon Lärm der Waffen,
doch heute zählt der Bürger friedlich Schaffen.
Die stille Murg nach bösen Regentagen
liess oft die Bürgerschaft schon zagen,
wenn trübe Wassermassen wüten, drängen,
sich tosend durch den Bogen zwängen.
Doch immer wieder kehrte Ruhe dann zurück,
und neu erfreut der altvertraute Blick.
Fluss, Schloss und Brücke im Verein
bedeuten schlicht: Du bist daheim!
Die Deutung des reizvollen Frauenfelder Wappens war stets umstritten und ist bis heute nicht restlos geklärt. Der Löwe steht nach Ansicht der Forschung für die Habsburger, die zur Zeit des erstmaligen Auftauchens des Stadtwappens im Siegel als Nachfolger der Kyburger die reichenauische Vogtei über die Stadt ausübten. Das «Fräuli» im Wappen dürfte die Herkunft des Stadtnamens spiegeln und an den einstigen Grundherrn, das Kloster Reichenau, erinnern.
Historische Ansicht von Frauenfeld, Holzschnitt aus der Stumpfschen Chronik, 1547/48